Die Victor Rolff Stiftung steht Projekten nicht nur fördernd zur Seite, sie gibt Kunst auch Raum und Stimme. Mit dem literarischen Salon Burggeflüster stellen wir am Stiftungssitz Burg Gladbach renommierte Autoren und Autorinnen in Lesung und Gespräch vor. In loser Folge vermitteln wir literarische Blicke auf die Welt, um neue Perspektiven zu eröffnen.
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Markus Berges, geboren 1966 in Telgte, arbeitete in der Psychiatrie, während er Germanistik und Geschichte studierte. In seinem Roman Irre Wolken (2024) erzählt von der Freiheit und ihren Exzessen. Im Gespräch mit Iris Hennig zeichnet er u. a. die Zeit des Jung-Seins nach, als dem Ort des ersten, größten Glücks – und dessen Preis.
Ein schüchterner Neunzehnjähriger, Zivildienst in der Psychiatrie; Wochen voller langweiliger Psychosen, echter Risiken und Elektroschocks. Und dann kommt Anne Schmidt auf die Station. Die Patientin ist gefährlich wie ein Sturm, aber sie zieht den jungen Pfleger in ihren Bann. Es sind die Tage der Tschernobyl-Katastrophe im April 1986, da läuft Anne bei einem Spaziergang davon. Als der Junge sie einfängt, beschwört sie in seinen Armen ihre Liebe, ihre Genesung. Gegen alle Regeln lässt er sie gehen, um sie gleich am Abend wiederzusehen. Der kurze Frühling ihrer verbotenen Liebe beginnt. In einem Versteck erleben sie Momente voller Glück und Unsicherheit, reiner Gegenwart und Angst. Beide schwanken zwischen höchster Verliebtheit und Fremdheit, und da ist auch eine Ahnung von Schuld. Vom Himmel kommen Mairegen und radioaktiver Fallout. Anne fühlt sich bald verraten – dann ist sie verschwunden.
Markus Berges, geboren 1966 in Telgte, arbeitete in der Psychiatrie, während er Germanistik und Geschichte studierte. Als Sänger und Songschreiber der Band Erdmöbel wurde er als großer „zeitgenössischer Lyriker“ (taz) und Erzähler „wie traumverloren dahingeraunter Geschichten“ (Die Zeit) bezeichnet. 2010 erschien der Roman Ein langer Brief an September Nowak, 2016 Die Köchin von Bob Dylan. Die Literaturkritik schrieb: „Zählt zum Besten, was die deutsche Literatur in den letzten Jahren hervorgebracht hat.“